Zeit für Entscheidung

UA2022
Mit Gareth Charles
Regie Deborah Krönung
Dramaturgie Manuel Moser
Musikalische Beratung Svea Kirschmeier
Outside-eye Malte Kohlmeier
Licht Tobias Zimmermann
Ausstattung Ensemble
Assistenz Lea König
Auszeichnungen Nominiert für den Kurt-Hackenberg-Preis 2022 | Plug&Play-Festival 2023 | Werkstatt#Europa 2024
Förderung Kulturamt der Stadt Köln | RheinEnergieStiftung Kultur
Premiere 4. Mai 2022
Ein Monolog der Verzweiflung über Europa
Eine Stückentwicklung von c.t.201 – Freies Theater Köln in Kooperation mit dem Orangerie Theater Köln.
Nominiert für den Kurt-Hackenberg-Preis 2022!
Gefördert durch das Kulturamt der Stadt Köln und durch die RheinEnergieStiftung Kultur.

 

Februar 2022. Ein Schauspieler plant ein Stück über die europäische Idee. Wie leben wir in Europa? Was verbindet, was trennt uns? Dann: Putin überfällt die Ukraine. Und plötzlich scheint alles banal, unwichtig, unwirklich. Es entsteht ein Monolog über unsere Hilflosigkeit, die Unfähigkeit, Zusammenhänge herzustellen, die Verzweiflung über die Machtlosigkeit gegenüber einem ruchlosen Diktator, die Angst vor einem Krieg auf dem europäischen Kontinent und die Scham darüber, dass uns Kriege, die seit Jahren weiter weg stattfinden, kaum oder nur temporär berühren.
Gareth Charles spielt einen Schauspieler. Dieser erzählt von seinem europäischen Traum, seiner Idee eines friedlichen und moralischen Europas. Er teilt seine Recherchen mit den Zuschauenden, lamentiert, diskutiert, berührt und macht in seiner Naivität fassungslos. Ist das Theater eigentlich noch ein politischer Ort? Ist Pazifismus jetzt endgültig out? Wenn ein Schauspieler in der Ukraine zum heroischen Präsidenten werden kann, was macht das eigentlich mit einem jungen Schauspieler in Deutschland? Und wer von uns würde sich freiwillig melden, um Deutschland an der Waffe zu verteidigen? Am Ende steht Stille. Schweigen für die Menschen die gerade oder vor kurzem oder immer noch um ihr Leben kämpfen. Schweigen, weil das Theater in dem Moment, in dem alle Warnungen zu spät kommen, in dem die Moral vergessen scheint, nicht mehr relevant ist.
Oder ist es das gerade dann?

 


PRESSEFOTOS
Copyright: Ingo Solms